FAQ - häufig gestellte Fragen

Welche bs-Boxen kann man stacken?

Stacken erhöht die Flexibilität einer Anlage. Durch Vergrößerung der Membranoberfläche und des Volumens werden Schalldruck und Wiedergabe der unteren Frequenzen deutlich erhöht. Ein entspanntes Spielen ist die Folge. Stackvarianten mit Boxen gleicher Impedanz und annähernd oder gleicher Leistung erübrigen eine Erklärung. Hier ist lediglich zu prüfen, ob ein P- oder ein R-Kabel verwendet werden muss, um werkseitig angegebene Impedanzen eines Verstärkers nicht zu unterschreiten. Die folgenden Varianten werden vorgestellt, weil sie nicht selbstverständlich sind.

Das Stacken folgender Boxen ist möglich, weil bs vielfältige Schaltungsmöglichkeiten anbieten kann. Einige sind patentrechtlich geschützt.

  1. M48 + M115
  2. M112 + M115
  3. M112N - M115N
  4. N 410 + N 210 (Sonderbeschaltung)
  5. N 410 + N 212 (Sonderbeschaltung)
  6. N 412 + N 212 wide (Sonderbeschaltung)
  7. N 412 + N 212 (Sonderbeschaltung)
  8. N 212 + N 210
  9. M112-Type mit S18N oder S110N
  10. S18N mit S110N
  11. Gleiche F-Boxen
  12. Gleiche S-Boxen
  13. F 410 mit F 210 (Sonderbeschaltung)
  14. F 410 mit F 212 (Sonderbeschaltung)

Warum Direktverkauf?

Durch das direkte Anbieten erhält der Kunde unter gleichwertigen Produkten ein wesentlich besseres Preis-/Leistungsverhältnis. Die verdeckten Aufpreise der Musikhäuser für zwingend benötigte Betriebs- und Lohnkosten bleiben unserer Kundschaft erspart. Solche Aufpreise bewegen sich durchschnittlich bei plus 35%. So genannte Markenprodukte können Mehrkosten bis zu etwa 40% gegenüber direkt vertriebener Ware verursachen. Oft werden große Namen mit Gewinnmargen versehen, die keinen technischen, sondern ausschließlich kaufmännischen Hintergrund haben.

Alle bs-Produkte werden in Deutschland hergestellt. Es werden hochwertige Komponenten und patentrechtlich geschützte Verfahren eingesetzt. Niedrigere Preise erfordern den Einsatz minderwertiger Komponenten. Hier fühlt sich bs seiner Kundschaft verpflichtet und erfüllt deren Erwartungen. Die Erfahrungen der Kunden als auch die Testberichte in Fachzeitschriften bestätigen die Firmenphilosophie. Wer beispielsweise eine 410er Bassbox für 500,00 € wählt, muss sich die Frage stellen, was bei diesem Produkt bei einer zu berücksichtigenden Gewinnmarge der Händler tatsächlich übrig bleibt.

Wer preiswerte Ware haben möchte, kann bei bs gern auf die FERRUM-Reihe oder auf Schnäppchenware zurückgreifen. Es werden zudem monatliche Sonderaktionen durchgeführt. Diese sind der Preisliste vorangestellt.


Hochtonhörner in Bassboxen: Was sollte man beachten?

Oft verwenden bodenständige Bassisten kein Horn, weil die Lautsprecher einer guten Box die Wiedergabe den für einen Bass bestimmten Frequenzbereich gut abdeckt. Wegen des Mainstreams bietet jedoch bs alle Boxen mit Horn an.

Auf jeden Fall kann ein Horn den Sound bereichern. Dabei ist die Regelungsweise der Hörner ein interessanter Aspekt. Hornregler ermöglichen eine Lautstärkeveränderung bei einer fixen Frequenz. Aus praktischer Sicht ist eine Klangveränderung über den HIGH-EQ am Bass und/oder Amp einfacher und kaum zu unterscheiden. Eine Absenkung der hohen Frequenzen ist subjektiv die Minderung der "Lautstärke" am Horn. Ein separater Horn-Regler ist eine weitere Fehlerquelle, erhöht das Gewicht und den Preis der Box. Ein AUS/EIN-Schalter für das Horn genügt daher in der Regel, um unterschiedlichste Hörempfindungen umzusetzen.

Ausnahme und daher empfehlenswert ist die Ausstattung mit Hornregler, wenn das sehr wirksame Spezial-Hochtonhorn (siehe Zubehör) verwendet wird. Dieses Horn besitzt einen hohen Wirkungsgrad. Es sollte daher variabel abgestimmt werden können. Dabei kommt es auch auf das jeweilige Instrument an, wie gut der Hochtonbereich übertragen wird.

Keinesfalls ist es empfehlenswert, ein PIEZZO- oder ein KALOTTEN-Hochtöner in einer Bühnen-Box zu verwenden. Es sei denn, dass ein geringer Wirkungsgrad mit völlig anderem Anforderungsprofil gefragt ist. Diese genannten Hörner bzw. Hochtöner werden ursächlich im HIFI-Bereich angewendet und verleihen den damit bestückten Boxen lediglich aus der Nähe einen "seidigen" Klang. Ein eleganter Ausdruck für mangelnde Wirkung oder gar Nutzlosigkeit. Aussagen über die Seidiglkeit des Tones einer Bühnen-Box mit Kalottenhochtönern sind möglicherweise einem ungeeigneten Testmodus (z. B. in kleinen Räumen und/oder davor sitzend) zuzuschreiben. Im Zusammenspiel mit der Band und in ein paar Meter Entfernung auf der Bühne sind diese hörtechnisch in den meisten Fällen wirkungslos. Der Grundgedanke für den Einsatz derartiger Hochtonlautsprecher ist die Wiedergabe von Musik in Wohnräumen. Hintergrund des Einsatzes solcher Hochtöner ist die nicht ausgesprochene Tatsache, dass der Hauptlautsprecher einen geringeren Wirkungsgrad hat. Nur deshalb ist es möglich, den ebenfalls schwächeren Hochtonspeaker auf Augenhöhe zu verwenden. Solche Boxen klingen aus der Nähe tatsächlich nicht schlecht. Auf einer Bühne offenbaren diese dann ihr wahres Gesicht: Brei, Unortbarkeit, fehlendes Durchsetzungsvermögen.

Ein oft verwendeter zusätzlicher Mitteltonspeaker kommt ebenfalls aus dem HIFI-Bereich, um die dort eingesetzten speziellen Tieftöner zu ergänzen. In einer Instrumentenbox sind diese nur spektakuläre Kundenwerbung. Zudem sind die Frequenzweichen dieser Boxen sehr minimal und erfüllen aus Kostengründen nicht im Geringsten die Ansprüche an eine nennenswerte Klangwiedergabe. Man muss sich diese regelrecht selbst einreden. Es ist wieder einmal ein Verkaufs-Effekt, der dem unbedarften Kunden etwas als gut verheißen möchte.

Hier schließt sich eine in letzter Zeit aufkommende LINEARRAY -Konstruktionsweise mit kleinen Speakern in Bass-Boxen für Instrumente an, die in Testberichten in höchsten Lobeshymnen erwähnt werden: Diese Linearray-Zeile wird vor den Hauptlautsprecher gesetzt. Durchaus interessant! ABER: Es sind Lösungen, die dem Nahbereich in kleinen Räumen besser dienen als dem Einsatz auf Bühnen für Instrumente! Der Leser sollte sich einmal die dort gegebenen Bedingungen genau ansehen. Es werden hier "normale" Klein-Speaker (2,5 oder 3") verwendet, die einen Wirkungsgrad von 89-91dB besitzen. Um also den Wirkungsgrad eines Tulip-Hornes mit 105dB zu erreichen, müssten von der erwähnten 3"-Variante mindestens 16 Speaker verbaut werden, um denselben Schalldruck zu erzielen. Eingesetzt werden aber nur vier (4)  bzw. max. sechs (6) solcher kleinen Speaker! Entweder man erreicht keinen Gleichstand zum Hauptlautsprecher oder man liest auch hier heraus: Der Hauptspeaker besitzt einen geringen Wirkungsgrad, um den akustischen Gleichstand (Homogenität) zu erreichen.

Resüme: Es sollte beachtet werden, dass wir von Boxen für den Bühneneinsatz und nicht für den Hörbereich aus nächster Nähe reden! Letzteres sollte in den HIFI-Bereich gehören.....

Tipp: Auch mit einer Bassgitarre kann man ein Horn direkt davor stehend zerstören. Es gilt hier ebenso der Rückkopplungseffekt wie mit einem Mikrofon. Die Pickups sind nichts anderes. Volumen am Bass herunter oder mit der Hand die Saiten abdämpfen genügt wirkungsvoll.

 


Meine Box hat ja bloß 8 Ohm. Bekomme ich da nur die halbe Leistung?

Hier wird oft eine halbherzige Diskussion geführt. Einzig richtig ist, dass eine 4-Ohm-Box einen geringeren Widerstand als eine 8-Ohm-Box hat. In Folge dessen kann ein Verstärker an 4 Ohm mehr elektrische Leistung abgeben. Hörbar nur durch eine minimal höhere Lautstärke. Da elektrische Leistung nicht proportional mit akustischer Wirkung.ist, wird man niemals die doppelte Lautstärke empfinden. Zudem spielt kein Musiker mit VOLL aufgedrehtem Amp, um die nominell angegebene maximale Verstärkerleistung lt. Katalog abzurufen. Es sei denn, er möchte sein Equipment zerstören...

Um mit einer 8-Ohm-Box dieselbe Wirkung einer 4-Ohm-Box zu erzielen, ist das Nachregeln am Master des Amps lediglich um den Betrag von einer bis zwei Stunden im Uhrzeigersinn nötig. Nun klingt diese Box genauso laut. Ein bisschern mehr BASS am EQ dazu. Und schon sind keine Lautstärke- und Soundunterschiede zu hören. Zudem behält sich der Nutzer einer 8-Ohm-Box die Möglichkeit offen, eine weitere 8-Ohm-Box zu einem Stack mit 4 Ohm anzuschließen. Stehen dem Bassisten zwei 4-Ohm-Boxen zur Verfügung, bietet bs ein R-Kabel an, welches eine Impedanz beider Boxen auf 8 Ohm schaltet (--> siehe Preisliste/Zubehör). Die Vergrößerung der Membranoberfläche und des Volumens zeigt deutlich mehr Wirkung als die Verwendung einer einzelnen 4-Ohm-Box mit doppelter Leistungsangabe. (Siehe oben Beantwortung zum Stacken von Boxen)

Last but not least: bs-Boxen haben wegen ihres hohen Wirkungsgrades an 8 Ohm bereits einen höheren Druck bei höchster Tonqualität als so manches Markenprodukt mit 4-Ohm-Angabe.


Wie sinnvoll ist es, eine Box mit einem umschaltbaren Lautsprecher von 8 auf 4 Ohm zu spielen?

Diese Idee wurde bereits auf dem Markt angeboten. Aus praktischer Sicht ist dies (siehe vorangestellte Frage) nicht erforderlich. Der scheinbare Vorteil eines Impedanzwechsels ist zwar sehr kundenwirksam, jedoch birgt er mehrere Nachteile für den Betrieb einer Box. Also bei höherer Leistungseingabe auf der Bühne. Bei Wohnzimmerlautstärken ist das unerheblich. Grund ist, dass die spezielle Voicecoil des Lautsprechers auf halbem Wege abgegriffen wird, um 8 Ohm in 4 Ohm umzuwandeln. Aber der Drahtdurchmesser dieser Voicecoil bleibt genauso dünn wie der der 8-Ohm-Wicklung. Beim Umschalten auf 4 Ohm gibt nun der Verstärker aus bekanntem Grund auf diese Schwingspule eine höhere Leistung (Strom) ab. Ein "normaler" 4-Ohm-Speaker besitzt jedoch im Gegensatz dazu einen größeren Draht-Querschnitt. Neben der sinkenden Leistungsverträglichkeit dieser 4/8-Ohm-Speaker verschlechtert sich zudem hörbar der Wirkungsgrad, weil nun die nur noch halbseitig wirksame Voicecoil einen größeren Abstand zum Magneten innerhalb des Luftspaltes des Lautsprecher-Antriebes (Kern/Magnet) zur Folge hat. Dieser Speaker wird leiser als ein klassischer 4-Ohm-Speaker klingen.


Ich habe einen kleinen Verstärker mit 260 Watt. Warum klingt der soooo laut im Verhältnis zu einem 500er oder 1000er?

Verstärker mit geringen Ausgangs-Leistungen erscheinen oft sehr laut. Manchmal so laut wie ein Verstärker größerer Leistung. Was steckt dahinter? Diese besitzen oft eine unnatürlich angehobene Verstärkung der Vorstufen (Preamps). Ob sich dahinter ein psychologisch getarnter Verkaufseffekt oder ein nicht durchdachtes Schaltungskonzept verbirgt, sei dahingestellt. Jene Verstärker erzielen den Eindruck, dass schon in der 10:00-Uhr-Position des Master-Reglers eine sehr hohe Lautstärke erreicht wird. Der AHA-Effekt ist in jedem Fall gegeben, indem dies der Kunde irrtümlich als hohe Leistungsfähigkeit empfindet. Nach der 12:00-Uhr-Position jedoch entpuppen sich weitere "Leistungssteigerungen" als Verzerrungen. Der Amp zeigt das Überschreiten seiner tatsächlichen Leistungsfähigkeit an. Ein Crashtest für die meisten Lautsprecher!

Hinzu kommt, dass viele Verstärker dieser Preis- und Leistungsklassen oft einen geringen Dämfungsfaktor besitzen. Ursache ist die dem Preiskampf untergeordnete technische Ausstattung. Das bedeutet, dass diese Verstärker die Speaker nicht exakt führen. Die geringe Dämpfung führt zu schädlichen Verkantungen der Schwingspulen sowie Verwindungen der Membran und es bewegen sich die Membranen ohne tatsächliche Toneingabe. Denn die selbständige (federnde) Rückführung der Schwingspule induziert trotz nicht eingegebenen Signals eine Spannung, die eine passive Tonerzeugung bewirkt. Man nimmt das unbemerkt als "zusätzliche" Lautstärke wahr. Im Endeffekt kann ein solcher Verstärker durch den entstehenden Ton-Brei bei höheren Lautstärken auf der Bühne Probleme bereiten.

Je Watt-stärker ein Amp und je höher sein Dämpfungsfaktor ist, um so exakter führt er die Schwingspule/Membran eines Lautsprechers. Der Ton klingt sauberer, definierter. Subjektiv gewinnt man sogar den Eindruck, dass der Ton leiser als der der oben beschriebenen Amps wäre. Ein wohldosiertes Nachregeln lässt dann aber die Kraft aus der Box! In einer bestimmten Entfernung entfaltet sich der Ton gerichteter, drückt besser und stellt keine Gefahr beim Zusammenspiel mit dem Drummer oder Keyboarder durch gegenseitige Tonauslöschungen der tiefen Frequenzen dar und ist zudem hervorragend ortbar. Störende Einstrahlungen in die Mikrofone verringern sich. Ein weiterer Effekt ist, dass ein guter Amp aus genannten Gründen keinen Kompressor benötigt. Solche Teile gehören in eine PA oder ins Studio. Dort machen sie Sinn.

LAST BUT NOT LEAST: Nicht ganz unbeteiligt sind die Outputs der Instrumente. Aktive haben ein stärkeres, Passsive ein schwächeres Signal. Innerhalb dieser Gruppen gibt es je nach Hersteller erhebliche Unterschiede. Hauptsächlich sollte einem Verstärker für dessen Input ein guter Output des Basses zur Verfügung gestellt werden. Nach Möglichkeit stellt man am Instrument das VOLUMEN voll und das BASS-Potentiometer fast voll auf. Höhen und Mitten je nach eigenen Vorstellungen. Fetteste Sounds (nicht immer von Vorteil) erzeugen Humbucker mit Ferrit-Polplatten. Die definiertetsten Töne erzeugen Singlecoils oder Humbucker mit Magneten mit Polpieses aus ALNICO. Siehe MM STINGRAY. Schließlich gibt es Qualitätsunterschiede. Allein der zwischen einem Original-JAZZ-BASS (+) und einem gleichen Namens aus Mexiko (-) ist verblüffend. Wie so oft eine Preisfrage. Natürlich gibt es auch Preiswert-Bässe, die einen erstaunlichen Output erzeugen. Letztendlich entscheiden Spielweise, Instrument,Verstärker und das Ohr...


In einem Forum äußerte sich ein Bassist über einen Verstärker besonders lobend, dass dieser auch an 2 Ohm betrieben werden kann, obwohl der Hersteller 4 Ohm als untere Grenze angibt. Wem soll man glauben?

Wenn ein Hersteller eine konkrete untere Impedanz zum sicheren Betreiben eines Verstärkers angibt, dann hat das Gründe:

1. Der Hersteller verwendet in dem besagten Verstärker ein Endstufen-Modul, das auf 4 Ohm ausgelegt ist. Bei 2 Ohm würde diesem Modul bereits bei einer normalen Bühnenlautstärke soviel Strom entnommen werden, dass die Sicherheitsabschaltung reagiert. 2-Ohm-Verstärker besitzen ein anderes Endstufen-Konzept, um die dabei auftretenden Ströme verkraften zu können.

2. Niemals erlaubt ein Hersteller die angegebene Impedanz zu unterschreiten. Würde er das zulassen, kämen wegen Nichteinhaltung der Parameter Schadenerstazforderungen in Größenordnungen auf den Hersteller zu. Unterschreitet der Bassist diese angegebenen Impedanzen laut Herstellerangaben aus eigenem Antrieb, würde er die Garantiebedingungen zu seinem Nachteil aushebeln. Man muss sich hier die Frage stellen, warum Forumteilnehmer mit aller Gewalt technische Grundregeln auf den Kopf stellen wollen. Dem Leser sei überlassen, welche Ziele damit verfolgt werden könnten.


Einige Hersteller werben mit sehr hohen Leistungsangaben und verblüffenden Frequenzumfängen. Wie sollte man das interpretieren?

Kunden sind für jeden Händler DAS Fundament, um mit einem Produkt Gewinn zu machen. In unserer Übersättigungsgesellschaft werden deshalb unglaubliche Tricks angewendet, um Kunden zu umgarnen. Der eine tut das mit seriösem Vorgehen und wirbt mit der Qualität und realem Hinweis auf die Stärken seines Produktes. Dazu gehören das nette Aussehen aber andererseits auch dessen innere Werte. Das sind Sound, Bühnentauglichkeit, Leistung und der Endpreis.

Inzwischen ist eine Kaufkultur eingetreten, bei der allem voran der Preis als Hauptkriterium angesehen wird. Leider kaufen einige Kunden nicht mehr eine Ware, sondern einen Preis. Da das viele Hersteller zur Verkaufsgrundlage machen, versuchen diese den Wettbewerb zu toppen, indem sie wirksame technische Angaben machen. Der technisch Interessierte erkennt das. Jedoch nützen die Anbieter die Unkenntnis einiger Kunden aus. Verlockende Leistungsdaten im Zusammenhang mit einem relativ niedrigen Preis werden deshalb gern zur Kaufentscheidung herangezogen. Ein Class-D-Verstärker namhaften deutschen Herstellers mit Produktionsstätten in China wurde in einem Fachmagazin mit saloppen 2000 Watt bedacht. Der Tester bemerkte dies erfreulicherweise und der Testkandidat entpuppte sich als 400Watt RMS-Amp. Hier wurde schlicht eine Leistungsangabe nach ISO (Peak für die Dauer 1/1000s) dargestellt. Dieser Umgang mit Kunden überschreitet die Grenzen der Seriösität.

Frequenzangaben bei Boxen von 35 bis 20.000Hz zeugen von hohem Irreführungspotential. 35 Hz sind durchaus möglich. Allerdings nur bei HIFI-Boxen mit geringem Wirkungsgrad. Etwa bei 1/16 der Lautstärke einer Bühnenbox. Auf der Bühne bereiten 35Hz einen schönen Brei, wenn diese Frequenz an 0dB erzeugt werden könnten. Oder es ist die dementsprechende Größe einer Box gegeben. Diese Box möchte wohl niemand selbst tragen. Misst man unter realen Bedingunegn handelsübliche Boxen dieser irreführenden technischen Superlative nach, so erreichen solche Exemplare bei 0dB gemessen etwa reale untere 48-50 Hz. Und die spektakulären Hochtonangaben verraten uns, dass hier ein Oszillograph der Zuhörer war. Nur eine Fledermaus ist in der Lage, solche Töne wahrzunehmen. In der Regel sind ca. 14-16 kHz wahrnehmbar. Die meisten Musiker hören berufsbedingt meist nur noch bis 12.000 Hz.

Derartige Angaben sollte der Kunde grundsätzlich hinterfragen.

 

Störgeräusche an einem Verstärker

Des Öfteren erhalten wir Anfragen, warum Verstärker störende Geräusche von sich geben. Zuerst werden Fehler am Amp vermutet. Jedoch sind hier sehr viele Faktoren beteiligt, die in Summe Störquellen darstellen. Allein dies auf einen Fehler am Amp oder eine Erdschleife beim Anschluss mehrerer Geräte abzustellen, genügt nicht.

Abweichende Netzspannungen, damit einhergehend schwankende Netzfrequenzen sind ein Grund. Diese beeinflussen die Klarheit eines Tones hörbar. Je höher die Spannung über dem festgelegten Level liegt, umso klarer der Ton. Ins Gegenteil verkehren demzufolge niedrigere Werte. So sind neben dem Amp auch die Instrumentenkabel oder die Singlecoils unter bestimmten Positionen als Antenne für den Empfang solcher Störungen auszumachen.

Die Einwirkung von hochfrequenten, externen Einstrahlungen durch spezielle Geräte spielen eine weitaus erheblichere Rolle bei sehr leistungsstarken Verstärkern in Verbindung mit hochwertigen Boxen als bei einem Equipment niedriger Leistung und preiswerten Boxen. Störquellen sind u. a. große Bildschirme, Lichtsteueranlagen, Leuchtstoffröhren, Funkverkehre, Bluetooth, Laptops, Handys, Smartphones, Regelungen von Fotovoltaik-Anlagen oder Router von Computern. Selbst Induktionsherde oder Mikrowellen - sofern der Player in der Küche übt - sorgen für unangenehme, akustisch wahrnehmbare Nebenwirkungen.

Fazit: Tablets, Handys, Smartfones oder Laptops legt man nicht auf einen digitalen Amp. Dort gehören höchstens die Notenblätter oder ein Glas Bier hin. Aber auch nur dann, wenn sich dort keine Lüftungsöffnungen befinden.